Abwasserrecycling in der Industrie: Zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln wie auch Duschgelen oder sogar Klebestiften werden verschiedene Parfümgemische produziert und konfektioniert. Dadurch entstehen täglich große Mengen an Spülabwasser mit unterschiedlichen Zusammensetzungen und Konzentrationen. Es ist eine besondere Herausforderung, diese regenerativ aufzubereiten und von den verschiedenen Verschmutzungen zu befreien – die wir aber zur vollen Kundenzufriedenheit erfüllten.

Der Auftraggeber

Einer der Weltmarktführer für Wasch- und Reinigungsmittel mit Sitz in Deutschland hat uns beauftragt, eine Anlage zum Abwasserrecycling umzusetzen und dabei Abwasserkosten einzusparen. Ein Projekt, welches neben modernster unterstützender Analysetechnik auch ein gutes Auge für situative Ereignisse erforderlich machte.

Die Ausgangssituation

Die Anlagen zum Abwasserrecycling sind in der Lage, 24 Stunden am Tag an sieben Tage die Woche zu arbeiten. Aus über tausend natürlichen und synthetischen Stoffen werden mithilfe automatisierter Mischanlagen die Produkte hergestellt. Rund 15 Kubikmeter Wasser müssen täglich gereinigt werden. Gearbeitet wird mit unterschiedlichen Tensiden mit lipophilen Eigenschaften sowie speziellen wasserunlöslichen Stoffkomponenten. Die anfallenden Produktionsabwässer sollen durch Membranfiltrationstechnik aufbereitet werden.  Zusätzlich gefordert war eine umfangreiche Technikerneuerung zur Einsparung von Abwasserentsorgungskosten.

Die Herausforderungen

Von lipophilen Stoffen bis hin zu wasserunlöslichen Bestandteilen muss die Membranfiltrationsanlage jeden Tag ohne Pause funktionsfähig sein. Parallel wurden alle Eventualitäten eingeplant – so dass im worst case über einen zweiten Reserve-Filtrationsstrang gearbeitet werden kann. Eine weitere Herausforderung: Die Anlage muss auch ortsunabhängig im mobilen Bereitschaftsdienst bedient werden. Die Elimination der verschiedenen Stoffe stellte darüber hinaus besondere Anforderungen an Material und Technik aufgrund des hohen chemischen Aggressionspotenzials dar.

Die Lösung

Zur Realisierung dieses sehr komplexen Projektes vertrauten wir auf den langjährig bewährten Drei-Stufen-Methodenansatz. Nach einem umfangreichen Inhouse-Test erfolgte daher ein aussagekräftiger Praxistest mit von uns vermieteten Vor-Ort Filtrationsanlagen. Die abschließende Anlagenrealisierungsphase setzten wir unter Berücksichtigung aller gewonnenen Erkenntnisse und Sonderanforderungen um.

Mietanlage für Abwasserrecycling

Nach den detaillierten Labor- und Technikarbeiten glich ROBOTCHEMIE also über einen Validierungstest betriebsspezifische Schwankungen und Besonderheiten aus. Wir bieten dabei für spezielle Fälle eine praxistaugliche und versuchsangepasste Membranfilteranlage auf Mietbasis an, die umfangreich über einen Zeitrahmen von 24 Monaten getestet werden kann. Diese ist bereits entsprechend konfiguriert und die Erkenntnisse aus der Inhouse-Testphase sind umgesetzt worden, so dass spezifische Anforderungen und Kundenbedürfnisse berücksichtigt werden. In diesem Falle simulierten wir zusätzliche Störungen im Testbetrieb, um die Anlage optimal auf alle Eventualitäten zu optimieren. Die daraus resultierenden Sonderanpassungswünsche brachten wir in die Endauslegungsstufe ein.

Als Anlage zur Abwasseraufbereitung bauten wir eine automatische Ultrafiltrationsanlage vom Basis Typ FILTRO VA 2000 in Sonderauslegung. Ihre Systemkomponenten sind so konstruiert, dass eine ausreichende Prozessstabilität über sehr lange Nutzungszeiträume von mindestens zehn Jahren gewährleistet ist.

Das Ergebnis

Die Gesamtfiltrationsleistung wird – je nach Bedarf – auf 30 Kubikmeter pro Tag verdoppelt. Dabei erreichten wir ein Eliminationsanteil von mindestens 99,65 Prozent mit einer Recyclingquote von mehr als 90 Prozent. Dank des neuen Service einer ortsunabhängigen Systemüberwachung können die verantwortlichen Mitarbeiter die komplette Anlage remote mittels Tablets steuern.